Neben dem Kopftuchverbot in den Volksschulen beschließt der Nationalrat am Mittwoch auch eine Gesetzesänderung, die das Anstellen von Lehrkräften für die Neue Mittelschule (NMS) erleichtern soll. Dort droht in den nächsten Jahren aufgrund anstehender Pensionierungen ein Lehrermangel. Die Anstellung von Junglehrern scheiterte aber bisher mitunter an einer legistischen Hürde.

Diese Hürde habe ihren Grund in der bis vor wenigen Jahren bestehenden Zweiteilung der Lehrerausbildung, erläutert unsere ÖAAB Nationalratsabgeordnete Gertraud Salzmann. Die Lehrer an den allgemein- und berufsbildenden höheren Schulen hatten ein Universitätsstudium zu absolvieren, während die Lehrer für die Hauptschule bzw. Neue Mittelschule an den Pädagogischen Akademien ausgebildet wurden.

Mit dem Jahr 2013/14 wurde die Lehrerausbildung zwar auf der Basis eines Bachelor- und Masterstudiums vereinheitlicht. Es gibt aber noch viele Junglehrer, die eine universitäre Lehramtsausbildung nach altem Studienplan abgeschlossen haben. Sie konnten – obwohl sie dort dringend gebraucht werden – an den NMS aber bisher nicht regulär, sondern nur mit einem Sondervertrag angestellt werden. Und dieser Sondervertrag hatte laut Salzmann gewisse dienstrechtliche Nachteile, etwa eine längere Wartefrist auf eine unbefristete Anstellung.

Mit der nunmehrigen Gesetzesänderung wird diesen Pädagogen mit der „alten“ Lehrerausbildung nun eine reguläre Anstellung an den NMS ermöglicht. Die Regelung tritt im Herbst in Kraft. Sie soll, wie erwähnt, den sich abzeichnenden Lehrermangel an den Neuen Mittelschulen lindern und den betroffenen Lehrern rascher zu einer Anstellung verhelfen. Salzmann rechnet mit etwa 2000 betroffenen Lehrern.