Der Fachkräftebedarf ist in immer mehr Berufssparten, wie zum Beispiel im Bereich der Pflege, eine große Herausforderung am Arbeitsmarkt. Umso wichtiger ist es rechtzeitig, vor einer weiteren Verschärfung, neue Ansätze zu entwickeln, um ein umfassendes Bild vom Ausmaß des Fachkräftebedarfs zu bekommen und so noch gezielter gegensteuern zu können. Das Arbeitsministerium wird dafür gemeinsam mit Statistik Austria ein Online-Tool entwickeln, das dabei unterstützen soll, den Fachkräftebedarf in Österreich empirisch nachvollziehbar und valide zu messen. Konkret handelt es sich um ein sogenanntes Fachkräftebarometer, das Projekt zur Ausgestaltung des Barometers startet mit 1. Februar 2022.
Ziel des Fachkräftebarometers ist es, eine Art „Nachschlageplattform“ zu etablieren, die die Fachkräftesituation im Land sowohl auf Angebots- als auch auf Nachfrageseite leicht zugänglich abbildet.

Ziele des Fachkräftebarometers.
Eine große Herausforderung derzeit liegt darin, dass kaum empirisch belastbares Datenmaterial vorliegt, das ein differenziertes Bild davon abgibt, wo derzeit Engpässe in welchem Ausmaß bestehen. Es gibt momentan kein einheitliches Screening-, geschweige denn Prognose-Tool, das anhand empirischer Daten aufzeigt, wo die größten Potentiale bzw. wo der größte Handlungsbedarf in der Fachkräftesituation in Österreich besteht. Auf Basis eines Screening Tools bzw. eines Prognose-Tools können künftig Elemente der aktiven Arbeitsmarktpolitik, wie zum Beispiel Qualifizierungsmaßnahmen, treffsicher und effektiv gestaltet werden. Die Grundlagen, die durch das Fachkräftebarometer gelegt werden, können zudem wichtige Inputs für die Bildungspolitik liefern.

Weiterer Fahrplan.
Das Arbeitsministerium hat die Zusammenarbeit mit Statistik Austria gestartet, um alle verfügbaren Daten zu nutzen und ein österreichisches Fachkräftebarometer zu erarbeiten. Das Fachkräftebarometer soll als Online-Tool öffentlich abrufbar sein und in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden.
Statistik Austria wird – unterstützt durch Forscherinnen und Forscher – neue Erhebungsmethoden entwickeln und auf Basis von weiterer Grundlagenforschung eine Plattform erarbeiten, die es ermöglicht einzelne Berufe bzw. Qualifikationsmuster herauszugreifen und Angebot und Nachfrage gegenüberzustellen.
Im 4. Quartal 2022 sollen erste Ergebnisse der Projektarbeit präsentiert werden können. 2023 soll das Online-Tool dann für jeden abrufbar sein.