Die Gesellschaft und die Rahmenbedingungen des Aufwachsens unserer Kinder haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert und sind vielfältiger geworden. Die Kinderbetreuung ist für viele Eltern eine große Herausforderung, bei der wir sie bestmöglich unterstützen wollen. Wichtig ist uns dabei die Wahlfreiheit: Ob Kinder zuhause oder extern betreut werden, soll jede Familie selber entscheiden können. Um diese Wahlfreiheit herzustellen und vor allem um junge Salzburger Familien, die gerade jetzt mit den Auswirkungen der multiplen weltweiten Krisen und der damit verbundenen allgemeinen Teuerung stark zu kämpfen haben, zu entlasten, stellen wir den Kindergarten halbtags ab 1. April 2023 beitragsfrei. Ein wichtiger Schritt, dem weitere folgen werden.

Auf Initiative von Landeshauptmann Wilfried Haslauer werden jetzt bei den 3- bis 6-Jährigen, die sich bereits zu einem überwiegenden Teil – fast 95 Prozent – in Betreuung befinden, massive Entlastungschritte gesetzt, indem der Halbtageskindergarten (20 Stunden) ab 1. April 2023 beitragsfrei wird. Damit entlasten wir die Eltern mit bis zu 1000 Euro jährlich pro Kind. Die Kosten dafür übernimmt zur Gänze das Land, den Gemeinden entstehen mit diesem Schritt keine finanziellen Mehrbelastungen.

Handlungsbedarf haben wir aber auch bei der Betreuung der unter 3-Jährigen, sowohl in Hinblick auf die Betreuungsplätze, als auch bei den Kosten. Hier ist die Betreuungssituation viel kleinstrukturierter und die Finanzierungsstruktur wesentlich komplexer ist als bei den über 3-Jährigen. Daher wurde bereits ein klarer Auftrag an die zuständige Neos-Landesrätin erteilt, um hier rasch Lösungen zu erarbeiten. Für uns essentiell ist hier, dass einerseits die Gemeinden in die weitere Vorgehensweise vollinhaltlich und auf Augenhöhe einzubinden und andererseits auch Flexibilisierungs- und Entbürokratisierungsmaßnahmen mit zu berücksichtigen sind. Zudem muss auch großes Augenmerk auf die Personalsituation in der Kinderbetreuung gelegt und Erleichterungen bei der Einrichtung von betrieblichen Kinderbetreuungseinrichtungen umgesetzt werden. Unser Ziel ist aber auch bei den unter 3-Jährigen klar: ein Ausbau des Angebots und damit die Schaffung einer echten Wahlfreiheit sowie eine spürbare Entlastung der Eltern.

Unsere Gemeinden haben mit Unterstützung des Landes in den letzten Jahren viel geleistet, um die Kinderbetreuung auszubauen und leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Diesen Weg wollen wir auch in Zukunft verstärkt fortsetzen. Mit dem halbtägig beitragsfreien Kindergarten setzen wir einen ersten Meilenstein, dem weitere folgen werden. Hier sind nicht nur die Gemeinden und das Land, sondern auch der Bund gefordert, wenn man beispielsweise an notwendige Verbesserungen bei den Regelungen der Elternkarenz oder beim Kinderbetreuungsgeld denkt.